Pokervarianten

Wenn man von Poker spricht, weiß jeder um welches Spiel es geht. Zumindest denkt man das im ersten Moment. Doch Poker ist eines dieser Kasino Spiele, das Facettenreicher ist, als man glaubt. Das bekannte 5 Card Draw Poker, welches in vielen Cowboy-Filmen oft zu sehen ist und die beliebteste Pokervariante Texas Holdem sind bekannt. Aber wie ist es, wenn von Omaha, 7 Card Stud, Triple Draw, Chicago oder Badugi die Rede ist? All diese Begriffe sind nur ein Teil von vielen anderen verschiedenen Pokervarianten, die oft Ähnlichkeiten zum bekannten Texas Holdem aufweisen, aber oftmals wie ein völlig neues Spiel scheinen.
Was alle Pokervarianten gemeinsam haben, ist die Wertigkeit der Hände. Ein Royal Flush wird immer die bestmögliche Hand sein, die man beim Poker erreichen kann. Aber auch die unwahrscheinlichste. Einmal in 617.760 Spielen bekommt man einen Royal Flush – nicht allzu häufig. Hier stellen wir nun einige der verschiedensten Poker-Varianten vor.
(Crazy) Pineapple, Tahoe Holdem, Super Holdem
Diese Varianten sind vermutlich die ähnlichsten zum klassischen Texas Holdem. Der erste große Unterschied, den alle diese Varianten gemeinsam haben, ist, dass hier nicht wie üblich zwei Karten ausgeteilt werden, sondern jeder Spieler vor Beginn drei Karten erhält.
Bei Pineapple funktioniert das ganze so, dass vor Beginn der Setzrunde, die vor dem Flop stattfindet, eine der drei Karten aussortiert wird. Danach wird so weiter gespielt, wie man es vom Texas Holdem gewohnt ist.
Bei Crazy Pineapple behält man seine drei Karten während der Preflop-Setzphase, muss aber eine seiner drei Karten entsorgen, wenn der Flop gespielt wurde.
Bei Tahoe Holdem behält man seine drei Karten bis zum Ende einer jeden Runde. Allerdings darf man maximal zwei aus diesen drei Karten benutzen, um am Ende eine starke Pokerhand vorzuweisen.
Bei Super Holdem darf man ähnlich wie bei Tahoe Holdem alle drei Karten bis zum Ende in der Hand behalten. Bei dieser Variante darf man dann aber auch alle drei Karten benutzen. Falls Sie also drei Herz auf der Hand haben bräuchten Sie nur zwei weitere auf dem Board um einen Flush zu bekommen.
Vor allem die Varianten Crazy Pineapple, Tahoe Holdem und Super Holdem werden oft als Hi-/Low-Varianten gespielt. Das bedeutet, dass am Ende der letzten Setzrunde nicht nur die höchste Kartenkombination gewinnt, sondern auch die niedrigste Kartenkombination. Hierbei wird der Pot aufgeteilt.
Omaha
Diese Variante ist ebenfalls sehr ähnlich zum Texas Holdem, aber auch zum eben erwähnten Tahoe Holdem. Bei dieser Variante werden jedem Spieler vier Karten zu Beginn ausgeteilt. Man spielt gewohnt weiter wie beim Texas Holden, bis auf den Unterschied, dass am Ende zwei dieser vier Karten benutzt werden MÜSSEN. Das bedeutet, es ist nicht möglich das Board zu spielen, also keine der vier Karten zu benutzen, oder nur eine seiner 4 Karten zu benutzen. Auch kann man nicht drei oder gar alle vier seiner Karten benutzen. Eine gültige Omaha-Hand kann man nur spielen, wenn man zwei seiner vier hole cards spielt.
Chinese
Hier wird es nun schon etwas spezieller. Die einzige Gemeinsamkeit die diese Variante zu den oben beschriebenen hat, ist die Wertigkeit der Hände. Der Rest ist etwas völlig Neues.
Chinese Poker kann völlig ohne Chips gespielt werden, denn hier werden Punkte ausgespielt. Jeder Punkt entspricht hierbei einem Geldbetrag, den man im Vorfeld bestimmt hat. Man spielt diese Variante mit zwei bis vier Spielern. Jeder Spieler erhält 13 Karten zu Beginn und muss diese anschließend auf drei Hände aufteilen – Die Front-, Middle- und Backhand.
Die Middle- und die Backhand bestehen beide aus fünf Karten, die Fronthand dementsprechend aus drei Karten. Hierbei muss gemäß dem Poker-Ranking die Backhand die stärkste Hand sein, die Fronthand die Schwächste und die Middlehand logischerweise zwischen beiden liegen. Dadurch, dass in der Fronthand nur drei Karten sind zählen hier Straights oder Flushes nicht.
Wenn die Spieler ihre Karten auf die drei Hände aufgeteilt haben, werden diese vor ihnen verdeckt auf dem Tisch untereinander platziert. Die Fronthand oben, die Middlehand unterhalb davon und ganz unten die Backhand. Man kann es sich also wie eine Pyramide vorstellen.
Punktevergabe
Die übliche Punkteverteilung sieht wie folgt aus:
- Schlägt man mit zwei seiner Händen seine Gegner bekommt man hierfür zwei Punkte
- Schlägt man seinen Gegner mit allen drei Händen bekommt man vier Punkte
Hierbei spielt jede Hand eines Spielers gegen die entsprechende Hand jedes anderen Spielers.
Beispiel
Spieler 1:
Fronthand: Pik4, Pik6, KaroBube
Middlehand: Straight 7 – J
Backhand: Straight 10 – Ass
Spieler 2:
Fronthand: Herz6, Pik7, HerzAss
Middlehand: Kreuz8, Karo8, Herz10, Pik10, Karo4,
Backhand: Fullhouse 22233
Spieler 3:
Fronthand: Kreuz9, HerzDame, PikDame
Middlehand: Herz5, Karo5, Pik5, Herz7, Pik6
Backhand: Fullhouse KKK44
Ergebnis:
Spieler 1 gegen Spieler 2:
Fronthand: Spieler 2 gewinnt
Middlehand: Spieler 1 gewinnt
Backhand: Spieler 2 gewinnt
Ausgang: Spieler 2 gewinnt 2 Punkte, Spieler 1 verliert 2 Punkte
Spieler 1 gegen Spieler 3:
Fronthand: Spieler 3 gewinnt
Middlehand: Spieler 1 gewinnt
Backhand: Spieler 3 gewinnt
Ausgang: Spieler 3 gewinnt 2 Punkte, Spieler 1 verliert 2 Punkte
Spieler 2 gegen Spieler 3:
Fronthand: Spieler 3 gewinnt
Middlehand: Spieler 3 gewinnt
Backhand: Spieler 3 gewinnt
Ausgang: Spieler 3 gewinnt 4 Punkte, Spieler 2 verliert 4 Punkte
Gesamtergebnis:
Spieler 1 (-2, -2): -4
Spieler 2 (+2,-4): -2
Spieler 3 (+2,+4): +6
Man sieht also das Chinese Poker etwas sehr Spezielles ist. Je nachdem, wo man Chinese spielt, gibt es noch einige Spezialfälle, bei denen man mehr Punkte erhält:
- Drilling in der Fronthand: 2 Punkte
- Fullhouse in der Middlehand: 1 Punkt
- Vierling in der Middle- oder Backhand: 3 Punkte
- Straight Flush (bzw. Royal Flush) in Middle-Oder Backhand: 4 Punkte
Außerdem gibt es noch Spezialhände, wie einen 13 Card-Flush bzw. eine 13 Card-Straight oder auch 6 Paare. Mit diesen Händen gewinnt man automatisch gegen seine Gegner und erhält 12 Punkte für einen Sieg.